Antrag der AfD-Stadtverordnetenfraktion für die
Sitzung des Ausschusses für Frauen, Wirtschaft und Beschäftigung am 20. Juni 2017
Prüfung der Durchführung des „Frauentaxis“ als Pilotprojekt
Der Ausschuss für Frauen, Wirtschaft und Beschäftigung wolle beschließen:
- Der Magistrat wird beauftragt, die Durchführung eines Pilotprojekts „Frauentaxis“ zu prüfen. Hierbei sollen insbesondere folgende Punkte beachtet werden:
– die Verfügbarkeit des Frauentaxis insbesondere in den Abend- und Nachtstunden, sowie insbesondere in den Wintermonten
– tägliche Verfügbarkeit (Zeitfenster) des Frauentaxis
– Methode der Fahrpreisermäßigung (nachträgliche Rückerstattung, vorab Erwerb von Fahrscheinen etc.)
– das Anwendungsgebiet und die Reichweite der Fahrkarte für das Frauentaxi
– Kapazitäten weiblicher Taxifahrerinnen in Wiesbaden
– Höhe der Subvention eines Fahrscheins
- Der Magistrat wird beauftragt, im Rahmen seiner Prüfung die kommunale Frauenbeauftragte und den Seniorenbeirat zur Beratung hinzuzuziehen.
- Der Magistrat wird beauftragt, mögliche Fördermöglichkeiten durch Land und Bund in diesem Zusammenhang zu ermitteln.
Begründungsrede
Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Damen und Herren,
ich trete heute mit einem sehr aktuellen Thema an Sie heran. Ihnen ist hoffentlich die Serientat zweier Taxifahrer, Vater und Sohn, die Frauen mehrfach belästigt, eine Frau sogar vergewaltigt haben, nicht entgangen.
Es wäre falsch das von mir nachfolgend geforderte Konzept nur aus dieser Tat heraus zu fordern. Wiederrum wäre es richtig genau nach dieser Tat ein Zeichen zu setzen und damit vielen deutschen Städten Folge zu leisten.
Bedauerlicherweise fußt die Gründungsidee des Frauentaxis auf einen schrecklichen Vorfall des Jahres 1983, als der Serienmörder Thomas Rung eine junge Studentin in Westberlin vergewaltigte und anschließend ermordete. Deutschlandweit folgten mehrere Städte diesem Konzept. So zum Beispiel die Stadt Heidelberg am 01. Juli 1992 oder Stuttgart in Jahre 1996. Mittlerweile lässt sich dieses Konzept in Hannover, Maintal, Burgwedel, Garbsen, Lehrte, Ronnenberg etc. finden.
Daher beweist sich das Frauentaxi derzeit in vielen deutschen Städten als ein erfolgreiches Konzept. Führen Sie sich bitte vor Augen, dass zwei Drittel aller Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr weiblich sind. In Stuttgart sind es beispielsweise 10 Frauen pro Nacht, die das Frauentaxi nutzen. Dabei handelt es sich sowohl um junge Frauen, die nach einer Party nach Hause kommen wollen, als auch um ältere Damen, die womöglich noch einen späten Termin wahrnehmen wollen. Insbesondere zur dunklen Jahreszeit steigt die Nachfrage nach dem Frauentaxi drastisch. Doch auch an einem Sommertag, an dem der Abend etwas länger werden kann, ist das Frauentaxi eine komfortable Variante nach Hause zu kommen.
Das Konzept Frauentaxi kann nicht per se mit dem normalen Taxibetrieb verglichen werden. In einigen deutschen Städten existieren Mix-Konzepte, bei denen das Frauentaxi als frauenexklusiver rabattierter Taxi-Anschluss-Service angeboten wird. In anderen Städten wiederrum entspricht das Konzept wiederum dem klassischen Taxibetrieb.
Für Wiesbaden gilt natürlich erst zu prüfen, welche Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen und wie solch ein Pilotprojekt nach erfolgreicher Prüfung gesteuert werden kann. Als Beispiel fällt mir da ein, dass der Ortsbeirat Mainz-Kostheim in seinem Beschluss vom 08.11.2000, die Verbesserung der Anbindung Kostheims in den Nachtstunden, mit Verweis auf die Einführung des Frauentaxis, gefordert hat.
Das ist nun weit hergeholt, aber wir sitzen hier, um an aktuellen Problemen zu arbeiten!
Ich möchte auch darauf verweisen, dass in Maintal sich insbesondere der Seniorenbeirat für dieses Thema stark machte. Wir sollten daraus lernen und den Seniorenbeirat als Unterstützung hinzu ziehen und ihn in jedem Fall als Berater in dieser Angelegenheit sehen.
Als Beitrag zur Steigerung des subjektiven Sicherheitsgefühls, fordern wir als AfD-Fraktion die Prüfung des Pilotprojekts „Frauentaxi“ in der Landeshauptstadt Wiesbaden. Denn für die Sicherheit und das Wohlwollen unserer Frauen sollte uns kein Geld zu schade sein!