(Wiesbaden, 31.10.2018) Mit Sorge blickt der netzpolitische Sprecher der AfD-Rathausfraktion, Jürgen Wernergold, auf die Pläne des Umweltdezernats, in Kürze 15 WLAN-Hotspots für kostenloses Internet in der Innenstadt in Betrieb zu nehmen. „Eine sicherlich gut gemeinte Idee von Seiten der Kooperation. Es ist allerdings höchst fraglich, ob der kostenlose Internetzugang dem Imageverlust der Innenstadt wird entgegenwirken können. Mit Blick auf die Erfahrungen, die andernorts mit freiem, öffentlichem WLAN bereits gemacht worden sind, bin ich skeptisch.“
SCHLECHTE ERFAHRUNGEN IN ANDEREN STÄDTEN
Tatsächlich haben andere Städte und Kommunen schlechte Erfahrungen mit öffentlichem WLAN in zentraler Lage gemacht. So die Stadt Heilbronn, in der die Hotspots in der Innenstadt in den Jahren 2017/18 zu einem Verfall des Sicherheitsgefühls bei Anwohnern, Berufstätigen und Passanten geführt haben. Der Grund: das kostenlose Internet wirkte vor allem anziehend auf die Asylbewerber der Stadt, die sich zur Vermeidung von hohen Telefonkosten wie auch zum gemeinsamen Verweilen zu allen Tages- und Nachtzeiten an den Hotspots aufhielten und dort durch Pöbeleien, Belästigungen und Verschmutzung des öffentlichen Raumes auf sich aufmerksam machten. Auch die lokale Drogenszene, die von der Heilbronner Polizei in diesem Sommer ausgehoben worden ist, scheint vom öffentlichen WLAN in der Innenstadt profitiert zu haben, wie der Heilbronner Stimme am 10.08.2018 zu entnehmen war.
AUSGERECHNET AN SCHON JETZT KRITISCHEN ORTEN
„Vor diesem Hintergrund mutet es geradezu leichtsinnig an, dass die Kooperation in Wiesbaden ausgerechnet die Orte in der Innenstadt für das Projekt ausgewählt hat, die jetzt schon regelmäßig wegen Kleinkriminalität und Gewaltverbrechen in den Schlagzeilen sind: den Kranzplatz, den Platz der Deutschen Einheit, den Mauritiusplatz. Wernergold meint: „Hat nicht erst vor kurzem eine Umfrage der Polizei ergeben, dass sich bereits jetzt schon eine große Zahl junger Frauen in den Abendstunden in der Fußgängerzone nicht mehr sicher fühlt?“, fragt Wernergold und ergänzt: „Hoffentlich werden die WLAN-Hotspots nicht zu Kriminalitäts-Hotspots.“