SPASSGERÄTE OHNE UMWELT- ODER VERKEHRSPOLITISCHEN NUTZEN
(Wiesbaden, 17.09.2019) Gerade einmal zwei Wochen ist es her, dass die AfD-Rathausfraktion im Verkehrsausschuss einen Berichtsantrag zu den E-Scootern gestellt und dabei ganz explizit nach der Firma Lime gefragt hatte. „Von Magistratsseite hieß es darauf, es sei derzeit nicht mit weiteren Anbietern zu rechnen, auch nicht mit Lime“, berichtet der verkehrspolitische Sprecher der AfD-Rathausfraktion, Denis Seldenreich.
ZWEITER ANBIETER IN WIESBADEN
Mit entsprechender Überraschung haben die Stadtverordneten der AfD-Rathausfraktion also vor ein paar Tagen die ersten E-Scooter von Lime im Wiesbadener Stadtbild ausgemacht. „Nun dürfte es langsam eng werden auf den Bürgersteigen der Innenstadt“, so Seldenreich.
Aber nicht nur das: mit Lime betritt ein Anbieter den Wiesbadener Mobilitätsmarkt, dessen aggressive Wachstumsstrategie auf dem Rücken seiner Beschäftigten – der sogenannten „Juicer“ – umgesetzt wird. Die betont lässige Jobbeschreibung sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei der Tätigkeit eines ‚Juicers‘ im Dienste von Lime um schlechtbezahlte Knochenarbeit im Rahmen einer Selbstständigkeit mit zweifelhafter Abgrenzung zur Scheinselbständigkeit handelt. Interessanterweise kommt dazu von links-grüner Seite kaum Kritik. Prekäre Beschäftigungsverhältnisse
Bereits nach wenigen Monaten ist allerdings klar geworden, dass auch der propagierte Zweck der Roller, als Verkehrsmittel für „die letzte Meile“ zu dienen und dadurch den Umstieg vom Auto auf den ÖPNV attraktiver zu machen, nicht erreicht werden wird. „Dafür müssten die E-Scooter im gesamten Stadtgebiet verfügbar sein. Mit Tier und Lime kann man aber nicht mal von der Innenstadt bis nach Bierstadt oder Biebrich fahren, von Naurod ganz zu schweigen“, so Seldenreich.
E-SCOOTER KEIN BEITRAG ZUR VERKEHRSWENDE
Aus genau diesem Grund kam das Bundesumweltamt in einer jüngst veröffentlichten Expertise auch zu dem Schluss, dass „E-Scooter momentan kein Beitrag zur Verkehrswende“ sind. (https://
SCHLECHTE ÖKO-BILANZ
Tatsächlich ist ja laut Bundesamt die Ökobilanz der Roller sogar negativ – denn ihre Produktion alleine verursacht mehr CO²-Emissionen, als bei ihrer derzeitigen Nutzung eingespart wird.
„Wie man es dreht und wendet, die E-Scooter ergeben über den Fun-Faktor hinaus keinen Sinn – weder aus verkehrs-, umwelt- noch aus wirtschaftspolitischer Sicht“, schließt Seldenreich.