ABWAHL DES AUSSCHUSSVORSITZENDEN WEGEN ZU GROSSEN AUFKLÄRUNGSWILLENS?
Wiesbaden (4. November 2019). Der Wiesbadener AfD-Stadtverordnete Robert Lambrou ist der Meinung, dass hinter seiner am Donnerstag im Stadtparlament geforderten Abwahl als Vorsitzendem des Revisionsausschusses ganz andere Gründe stehen als die vergangene Woche vorgetragene grundsätzliche Kritik an der AfD.
„Seit der gescheiterten Wiederwahl von Sven Gerich (SPD) als Oberbürgermeister wird mir von verschiedenen Seiten vertraulich zugetragen, ich solle aufpassen. Einige Kommunalpolitiker würden hartnäckig daran arbeiten, mich als Vorsitzender des Revisionsausschusses abzulösen. Der Ausschuss hätte sich unter meinem Vorsitz zu erfolgreich und zu engagiert um die Aufklärung von Filz und Korruption in der Landeshauptstadt gekümmert.“
Auch die FAZ weist in ihrem Artikel vom 2. November 2019 auf eine andere Motivlage hin. Die Zeitung schrieb: Der AfD-Politiker Robert Lambrou … wurde seinerzeit nach anfänglichem Widerstand der SPD zum Vorsitzenden des Revisionsausschusses gewählt. Damals war nicht absehbar, dass der eher im Verborgenen arbeitete Ausschuss in der Folge der Schlagzeilen über Sven Gerich und Ralph Schüler viel Aufmerksamkeit erfahren würde. Heute bereuen Kommunalpolitiker anderer Fraktionen die Entscheidung.
Lambrou schließt mit den Worten: „Die AfD ist eine demokratische Partei und in demokratischen Wahlen legitimiert. Ihr steht im Wiesbadener Rathaus schon rein rechnerisch aufgrund des Wahlergebnisses von 12,8 Prozent bei der Kommunalwahl 2016 ein Ausschussvorsitz zu. Meine Abwahl als Vorsitzender des Revisionsausschusses in der laufenden Legislaturperiode wäre ein beispielloser Vorgang, der aus meiner Sicht nur bei persönlichen Verfehlungen zu rechtfertigen wäre. Diese gibt es aber überhaupt nicht.“