UMBENENNUNG VON STRASSEN ERZEUGT HOHEN BÜROKRATISCHEN AUFWAND OHNE ECHTEN NUTZEN
(Wiesbaden, 16.10.2019) Die AfD-Rathausfraktion lehnt den Vorstoß der Fraktion Linke&Piraten zu einer flächendeckenden Überprüfung von Namensgebungen aller Straßen in Wiesbaden als unverhältnismäßig ab.
Allein die Prüfung würde viel Geld verschlingen und die Umbenennung einer Straße bringt für alle Beteiligten einen hohen bürokratischen Aufwand mit sich. Privatpersonen müssen alle ihre privaten, behördlichen und wirtschaftlichen Kontakte informieren und sich neue amtliche Dokumente ausstellen lassen. Händler und Unternehmer müssen ihre Kunden, Lieferanten und Geschäftspartner informieren, die Verwaltung muss Stadtpläne, Register usw. anpassen lassen.
Die Fraktion Linke&Piraten will Abwägungen zu den ökonomischen und bürokratischen Auswirkungen ihres Anliegens aber nicht gelten lassen und befindet sich damit auf demselben Holzweg wie die Grünen mit ihrer selbstzerstörerischen Klimapolitik.
Sicherlich muss man dem Komponisten Pfitzner aus heutiger Sicht eine antisemitische Haltung bescheinigen. Dies trifft jedoch auf eine Vielzahl historischer Persönlichkeiten von Martin Luther über Richard Wagner bis Karl Marx zu, nach denen hunderte Straßen in Deutschland benannt sind. Insofern handelt es sich bei dem Antrag der Fraktion Linke&Piraten um reine Symbolpolitik mit hohem Aufwand und zweifelhaftem Nutzen.
„Wenn wir die Alltagszeugnisse historischer Fehler und Verirrungen ausradieren, wird unsere Geschichte für nachfolgende Generationen zu einer fernen archivierten Vergangenheit ohne nachvollziehbare Bezüge in die eigene Lebenswelt“, gibt der kulturpolitische Sprecher der AfD-Rathausfraktion, Dr. Klaus-Dieter Lork, zu bedenken.
Die Umbenennung von Straßen sollte aus Sicht der AfD daher nur in sehr seltenen Ausnahmefällen erfolgen. Im Falle der Pfitznerstraße erscheint sie völlig unverhältnismäßig.